Letztes Update 03.05.2020

Geschrieben und gewidmet für meine Tanten, die wegen Corona daheim sitzen und hoffentlich, durch meine Geschichten, etwas Zeitvertreib haben und ihnen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert wird! 

 

Es war einmal ein kleiner Stöpsel...……..

Gut, meine Tanten kennen mich ja als kleinen Stöpsel! Aber ich glaub, als ich mit dem  Schaukelpferdchen durch den Garten galoppierte, ahnte noch niemand, dass ich so ein Pferdenarr werden würde!

Soweit ich weiß, gab es vor mir niemanden in der Familie der mit Pferden etwas zu tun hatte.

 

Mein Vater ritt vielleicht auf Kühen heim, auf die er, als er klein war, aufpassen musste! 

Aber so einen richtigen Pferdenarr wie mich, gabs nicht in der Familie! 

Einer musste ja mal damit anfangen, und zack …..

ich war bereit dafür! 

Jeden Sonntag morgen ritt an unserem Haus ein Reitlehrer (wie ich später erfuhr) mit seinem prächtigen schwarzen Wallach mit weißer Blesse vorbei und das, zum Leidwesen meiner Familie, sehr früh morgens!

Das Hufgeklapper hätte meine Familie nicht geweckt, aber meine feinen Ohren warteten sogar im Schlaf auf den Klang der Hufe und mein Geschrei das ich dann veranstaltete, weil ich endlich wieder das tolle schwarze Pferd mit der weißen Blesse sehen konnte, ließ meine Familie im Bett habt acht stehen!

 

Mein Vater (Bruder meiner Tanten) kannte den für mich alt wirkenden Herrn auf dem schwarzen wunderschönen Pferd, mit der weißen Blesse, und fragte ihn eines Tages wegen Reitunterricht für mich! Als der Mann sagte, es wäre kein Problem, wir könnten in dem Nachbarort, in den Stall kommen, wo auch seine wunderschönes schwarzes Pferd mit der weißen Blesse steht, dort gibt es auch Schulpferde, auf denen ich Unterricht nehmen könnte, zerplatzte ich fast vor Freude und Aufregung!

Am 31 Dezember 1985 war es dann soweit, ich durfte das erste Mal auf einem richtigen großen, lebenden, schnaubenden und für mich gut riechenden Pferd sitzen. Als 5 jährige saß ich mal auf einem Pony im Märchenpark aber das zählt eigentlich nicht und hatte ich auch schon wieder vergessen! 

Es war Silvester und es gab auch damals schon Wahnsinnige, die den ganzen Tag Böller durch die Gegend knallen ließen!

Mich störte das nicht, es hätte ein Erdbeben der Stufe 8 passieren können ich wollte zum und aufs Pferd!

Ich war 12 und etwas zart, naja sagen wir ehrlicher Weise (zaudürr) dünn! 

Die Sitzfläche des Englisch-Sattels war nur zur Hälfte von mir ausgefüllt!

Aber alles egal, Hauptsache ich saß am Pferd!

Das war für mich der tollste Tag und auch wenn das Pferd namens Ari, ein Brauner (Warmblut Wallach), auch etwas nervös war wegen dem Geknalle , war es einfach nur toll!

Die Reithalle war ein alter Ballsaal, der leergeräumt und mit Sand aufgefüllt wurde! Also keine Reithalle Maße, sehr eng und klein, zwar mit großen Fenstern, die aber wegen des Staubes kaum Licht rein liesen und mit Säulen an den Wänden, die meine Knie manchmal nicht so toll fanden.

Mein Vater dachte, wenn ich das erste Mal runter falle, dann hör ich wahrscheinlich eh auf zum Reiten, aber er sollte sich irren!

Ari beherrschte es, so abzutauchen und Hacken zu schlagen, dass ich plötzlich auf dem Hufschlag, ohne Pferd unter mir, stand! Manchmal kippte ich nach vorne und landete mit den Armen im Sand, aber es kam auch schon vor, dass ich "wirklich"so wie ich am Pferd gesessen bin, dann einfach ohne Pferd, im Sand stand.

Na mein verdutztes Gesicht könnt ihr euch vorstellen.

Für alle die nicht Reiten, stellt euch vor ihr seid mit eurem Fahrrad unterwegs, und schwupps, Fahrrad duckt sich und heut seitlich ab, und ihr steht auf der Straße..........Ohne Fahrrad.......... na da möchte ich euer Gesicht mal sehen! Ich habe mich aber nie verletzt, bin wieder drauf und weiter gings!

Gut, Ari machte das mit mir einige Male, aber irgendwann hab ich damit gerechnet, mich schnell am Sattel angehalten und bin oben geblieben. Tja …….da hat dann Ari verdutzt geschaut!

Und meinem Vater war ab diesen Moment klar, das er sich jetzt etwas eingebrockt hat! Die hört so schnell nicht wieder ins Reiten auf! 

 

 

Auch Tina, eine Schimmel-Stute, die ich, nachdem ich schon etwas Sattelsicherer geworden bin (auch im Sommer mal am Platz draußen, der viel größer war als die Halle) reiten durfte, machte mir meinen Reitstart nicht gerade leicht!

Die konnte derartig buckeln, dass ich mich manchmal wunderte das überhaupt der Sattel oben blieb.

Sie schaffte es leider auch sehr oft das ich ungewollt Bekanntschaft mit dem Boden gemacht habe. Am liebsten war mir, wenn ich ins Gebüsch oder in die hohe Wiese geplumpst bin, aber Tina hat sich leider nicht darum gekümmert wo ich lande und da kam es auch schon mal vor das der Untergrund meiner Landung etwas härter war.

Und das Schlimmste war, als alle zu mir gelaufen kamen und mich fragten, ob alles okay ist, und ob ich mich verletzt habe?!

Du denkst selber, "Maaaaannnnn, macht kein Drama draus, ist ja nicht das erste Mal das ich runter Falle und ja mein Ego ist verletzt!" (schließlich war ich fest entschlossen heute oben zu bleiben)!

Und dann willst du Entwarnung geben und sagen "alles okay" und kriegst kein Wort raus, weil deine Lunge vom Aufprall keinen Sauerstoff mehr hat, und du japsend versuchst Luft zu bekommen um zu sagen " Leute alles okay, regt euch nicht auf! "

Herr Wiedenhofer, so hieß der Mann der jeden Sonntagmorgen bei unserem Haus vorbei ritt und mir dann netter Weise auf den Pferden des Stallbesitzers Unterricht gab, war ein strenger, aber sehr guter Lehrer!

Er war früher Bereiter beim Militär, zwar schon in Pension aber vereinzelt gab er Unterricht. Er war Springreiter und so machte auch ich, sehr bald Erfahrung mit dem Springen, nicht nur vom Pferd, sondern auch mit dem Pferd gleichzeitig, und zwar über Hindernisse! Meistens auch gewollt! 

Das nächste Highlight in meinen jungem Leben war, als ich einmal seinen wunderschönen schwarzen Wallach mit weißer Blesse reiten und sogar springen durfte! Wooooouuuuuwwww, da ging für das kleine Mädchen, das ich damals immer noch war, ein Traum in Erfüllung!

Mir durfte auch ein gewisses Talent zum Reiten in die Wiege gelegt worden sein. Denn Herr Wiedenhofe war, obwohl er sehr streng war, auch begeistert von mir. Egal auf welches Pferd er mich setzte, sie fingen alle sehr schnell an zu kauen und rund zu gehen, also im Gebiss nachzugeben. Scheinbar hab ich ein feines Händchen für Pferde geerbt. Sie scheinen sich unter meiner Hand wohl zu fühlen, mich aber dennoch  runter zu buckeln fand ich damals schon sehr gemein. Sie nahmen das Fliegengewicht im Sattel scheinbar nicht ernst! Und wenn ihnen danach war, tja dann haben sie den Bewegungsdrang einfach ausgelebt! Obwohl, ich hab mich, Gott sei Dank, nie schwer verletzt und es hat mir mit Sicherheit geholfen Sattelfester zu werden und schwierige Situationen auch im Sattel zu meistern.

Ich war nie ein toller Schüler und habe weder Studiert noch Matura, aber ich habe ein Gefühl, scheinbar hauptsächlich für Pferde!

Manchmal kommt es mir vor, ich bin mit dem Pferd verbunden wie in den Film Avatar!

Wenn ich heute auf einen fremden Pferd sitze bzw mich am Boden beschäftige, hab ich das Avatar Gefühl anfangs nicht!

Aber nach Gegenseitigen beschnuppern und vorstellen, spüre ich eine Verbindung, ab dann weiß ich das Pferd spürt es auch und jetzt können wir gemeinsam arbeiten! 

Also ich will jetzt keinen falschen Eindruck erwecken, das hat nichts mit Esoterik oder Tierkommunikation zu tun. Nein, Nein halt! Das hab ich sicher nicht! 

Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, es ist einfach ein Gefühl des Verstehens. 

Herr Wiedenhofer hat das scheinbar damals schon erkannt! Ich dachte damals noch nicht mal im Traum daran, dass sogar einmal mein Beruf mit Pferden zu tun haben wird.

Das die Arbeit mit Pferden, meine Berufung ist.

 

Meine Ersten und wahrscheinlich Besten Lehrer bleiben aber immer noch Ari und Tina! 

Mit der Zeit wurden wir immer besser und eines Tages fand ein Geschicklichkeits Turnier auf unserer Trainings Wiese statt! 

Es war Lizenzfrei und ich schnupperte das erste Mal ins Turnier Geschehen! Mein Vater war beim Training meistens dabei und half auch bei den Vorbereitungen für die Veranstaltung! Man musste einen kleinen Springpacour bewältigen und danach über eine Brücke (bei der sie es etwas zu gut meinten, denn die wurde riesig und den meisten zum Verhängnis), durch einen Maschenvorhang und  mit einem Stock Bälle runter werfen! 

Wir konnten im Vorfeld etwas üben, aber beim üben lockte mein Vater Ari, mit dem ich teilnahm, mit Leckerli über die Brücke, aber im Berwerb durfte mein Vater nicht mit und somit verweigerte Ari!

Dennoch war es ein sehr aufregendes Erlebnis und ich sehr froh das ich mitmachen durfte! 

 

 Papa zeigte Ari und mir das wir uns nicht fürchten müssen und bestärkte uns mit zureden und Leckerli!

Aber ehrlich gesagt war mir die Brücke auch nicht geheuer und als Ari am Turnier verweigerte war ich gar nicht böse! 

Das Springen meisterten wir mit Links, Tonnen Slalom auch kein Problem, dann kam die Brücke, naja kein Kommentar! Das Tor, naja damals war meine Einstellung zum Tor noch, dass man mit dem geeigneten Pferd drüber springen kann, wozu öffnen durchreiten und schließen! Maschenvorhang, lächerlich, also kein Problem und Bälle runter werfen schafften wir auch mit links! Also mein Kölner Trainer Kollege würde sagen. Wir haben gut angefangen, in der Mitte etwas geschwächelt und zum Schluss sind wir zur Höchstform aufgelaufen!  

 

 

Als Herr Wiedenhofer aufhörte zum Unterrichten, machten meine Eltern und ich uns auf die Suche nach einem passenden Reitstall, indem wir uns wohl fühlten und ich das Reiten weiter erlernen durfte! 

In Bad Fischau hatte ein Reitstall gerade Tag der offenen Türe und wir schauten vorbei und machten uns sogleich einen Termin für ein Probe Reitstunde aus!

Es passte alles, meine Eltern fühlten sich dort auch wohl, sie schauten mir, wie immer, gerne beim Reiten zu, lernten dort immer mehr Mitreiter und den Stallbesitzer kennen und gehörten dann irgendwann, so wie ich, fast zum Inventar! 

Wir halfen wo Hilfe nötig war. Mama half alles zu begrünen und mit Blumen zu verschönern. Mein Vater half bei Turnieren die Gastboxen aufzustellen, bei kleinen Reparaturen an den Box und sogar beim Umbau des LKW´s zum Pferdetransporter. Ja wenn die Tochter sich nicht von den Pferden trennen konnte und padu nicht nach Hause wollte, nutzten sie die Zeit gleich aus und halfen mit, wo sie konnten.

Ich glaub, mittlerweile machte es ihnen genau soviel Spaß, viel Zeit im Stall zu verbringen, wie mir!

Nur auf´s Pferd brachte, ich sie, ganz selten!

Einmal war ich gerade ausreiten und als ich zurück in den Stall kam, rannte mir eine Stallmitarbeiterin entgegen und schrie:" Schnell, schnell Doris, komm in die Halle dein Vater sitzt am Pferd! Das musst du gesehen haben!

Ich beeilte mich so schnell ich konnte in die Halle! Mein Vater, der zwar durchs ständige Zuschauen wahnsinnig viel wusste, sich aber selbst nie aufs Pferd setzte, saß am Pferd! 

Aber natürlich nicht so wie es jeder Anfänger mal zuerst macht, mit Sattel und allem drum und dran!

Nein, er saß auf einem sehr großen, sehr talentierten Springpferd, ohne Sattel ohne Zaumzeug, nur mit Halfter und Strick! Am Ende des Stricks stand der Pferde Besitzer, ein bekannter Springreiter und er hatte alle Hände voll zu tun sein Pferd an der Hand zu bändigen!

Anscheinend hat er Spaßhalber zu meinen Vater gesagt. " Herr Pfann, sie wissen ja eh schon so viel vom Reiten, setzen sie sich rauf und zeigen sie es uns! " Er glaubte natürlich das würde mein Vater nie tun!

Tja er kannte meinen Vater schlecht! 

Er ließ sich von einem anderen Herrn, der scheinbar auch gerade auf seine Tochter wartete, mit Räuberleiter auf das Pferd schubsen! Da beide etwas unerfahren waren landete er auf dem großen Pferd, mit langem Rücken, nicht dort wo normal der Sattel liegt, sondern etwas weiter dahinter! Genau dort wo die Nieren des Pferdes sind! Das Pferd war sowieso nicht gewohnt, das ein Mensch ohne Sattel oben sitzt, und dann noch dort wo es unangenehm ist! Das Pferd zeigte natürlich gleich, dass ihm das nicht gefällt und begann zu hüpfen. Mein Vater hielt sich, da sonst ja nichts anderes in Griffweite war mit den Schenkel an, und drückte was das Zeug hält zusammen! Das gefiel dem Pferd natürlich noch weniger! 

Tja, spätestens in diesem Moment bereute der Mann der am Ende des Strickes hing,  dass er meinen Vater provoziert hatte, und kämpfte mit seinem, eigentlich braven Pferd, um es wieder zu beruhigen und anzuhalten! 

Es ging wie ein Lauffeuer durch den Stall, "der Herr Pfann sitzt am Pferd und es gibt Aktion!"

Na das ließ sich niemand entgehen und bald war die Halle voll mit Zuschauer! Da lässt man ihn mal kurz allein und ……………..

Zu meinen Erstaunen hielt er sich wirklich ganz gut am Pferd!! Wombl, so hieß das Springpferd, bockte mit dem Hintern in die Luft, und dadurch rutschte mein Vater in eine etwas besser Lage und konnte sich mit einer Hand noch zusätzlich in der Mähne anhalten! Mit der anderen Hand wedelte er in der Luft rum wie ein Rodeo Reiter um das Gleichgewicht zu halten!

Nach einer gefühlte Ewigkeit wurde das Pferd ruhiger und war wieder unter Kontrolle! Mein Vater schien das klammern der Beine etwas zu lockern und Wombl schnaubte zwar noch wild aus, aber stand brav neben seinem Besitzer!

Na das war ne Aktion! Alle meinten zu meinen Vater das er sich aber super gehalten hat, und er war zwar etwas bleich aber er meinte mit einem Grinsen, " Ich hab euch ja gesagt das Reiten kann ja nicht so schwer sein!" Einfach oben bleiben!" Er zwinkerte mir zu und mir war klar das er heil froh war, als er wieder festen Boden unter den Füssen hatte! Soweit ich mich erinnern kann, hat er es nie wieder probiert und es hat ihn auch nie wieder jemand gefragt ob er sich aufs Pferd setzen möchte!  

 

In Bad Fischau hab ich sehr viel gelernt! Und ich durfte viele Reitprüfungen ablegen!

Die Prüfung war immer am Ende einer Reitlager Woche, und die waren immer Klasse!Es war so eine Art Jugendlager im Reitstall, wir verbrachten den ganzen Tag im Stall, lernten für die verschiedensten Prüfungen , versorgten die Pferde, gingen ins Schwimmbad und schliefen am Heuboden oder in Zelten (dort Sicherheitshalber auf Luftmatratzen, denn bei so einen Sommergewitter konnte es schon sein das wir dann ein Wasserbett hatten). 

Meinen Reiterpass absolvierte ich mit Ramses! Ein Schulpferd, das laut meinen Daddy ein Tandem werden sollte! Ja okay, er war etwas lang und es hätten locker 2 Reiter gleichzeitig auf ihm Platz, aber er war sehr brav und verlässlich! Bis es ihm auch mal reichte!

Ich trainierte gerade für die Prüfung mit ihm, mit einer Reitlehrerin, die dort angestellt war!

Ich weiß noch genau, ich trabte und befand mich gerad vor der Ecker in der Halle! Plötzlich bog er ab und steuerte die Mitte der Halle an. Und kaum hatten wir die Mitte der Halle erreicht, legte er sich nieder!

Einfach so, und sicherlich mit purer Absicht! Er knickte mit den Beinen ein und legte sich hin. Ich saß mal wieder verdutzt oben und da meine Füße jetzt Bodenkontakt hatten, stieg ich ohne Mühen vom Sattel und stellte mich neben Ramses! Der merkte das ich seinen Rücken verlassen hatte und begann sich ganz hinzulegen! Er legte sich auf die Seite, vergrub seinen Kopf in den Sand grunzte und wälzte sich! Nur eine Rolle über den Rücken schaffte er nicht, da war der Sattel im weg! Ich kleiner Zwerg wusste überhaupt nicht was da jetzt los ist. Ich schaute zu meiner Reitlehrerin und sah das sie, als sie merkte das ich in Sicherheit war, voll ins Lachen angefallen hat! Ja Rameses hatte keine Lust mehr immer das brave Schulpferd zu sein und meinte scheinbar er hat sich jetzt ein Sandbad verdient! Als er sich genüsslich gewälzt, gegrunzt und den Kopf im Sand gerieben hat, stand er wieder auf, schüttelte sich den Sand vom Körper und schaute mich an!

Na toll, wir waren mal wieder ne Lachnummer! Dankeschön!

Aber ich nahm es mir zu Herzen und ging dann des Öfteren noch nach der Reitstunde in die Halle und ließ ihn ohne Sattel wälzen! So ein Schulpferd hatte es auch nicht leicht......….aber wir mit ihnen auch nicht! 

Na ich kann euch sagen, in diesem Moment hab ich nicht gelacht! 

 

 

 

 

 

Aber Ramses half mir mit Bravour durch meine erste Reitprüfung! (Reiterpass)

 

Nicht nur mit seiner Farbe und seiner Größe war er ein außergewöhnliches Pferd! 

Er war echt ein toller Lehrmeister!

 

Aber das waren die folgenden auch, jeder auf seine ganz spezielle Weise!  

Das folgende Jahr fand wieder ein Reitlager statt, natürlich wieder mit Reitprüfung am Ende der Woche!

Meine Eltern ermöglichten mir wieder eine tolle Woche, mit all meinen Pferdefreunden zu erleben und schließlich die Reiternadel zu erlangen! 

Mein zugeteiltes Schulpferd war Nico!

Nico war etwas speziell! Er war nicht gerade eine Schönheit mit seiner Ramsnase, aber er war ganz dunkel, fast schon schwarz, mit weißen Stern! Wie Black Beauty!

Nicht nur die Farbe machte ihn speziell, ihn konnten die stärksten Männer nicht reiten wenn er nicht wollte! Er hatte das als Schulpferd perfektioniert! Wenn er Zuviel Druck vom Reiter spürte, blieb er einfach stehen und schaltete ab! Es war für mich so toll zu sehen, das die oft sogar ausgewachsene stark wirkenden Männer, die meinten sie können reiten und dem Schulpferd jetzt mal zeigen wo es lang geht, an ihm verzweifelt sind. Was hab ich mich ins Fäustchen gelacht! Den Anfangs hat er mich auch abgecheckt aber ich hatte den Dreh bald raus und dann hatte ich nur mehr selten ein Problem mit Nico! Ich muss ganz ehrlich sagen ich bin 3 Meter größer geworden, wenn der Stallbesitzer nach einer frustrierenden Reitstunde eines Schülers, mich bat mich noch kurz rauf zu setzten und ihn ein paar Runden zu galoppieren. Ich kleiner Zwerg setzt mich auf Nico und er schnurrte durch die Halle! Tja Leute, das Meiste am Reiten hat halt nichts mit Kraft zu tun! 

Nico mochten nicht viele als Schulpferd, er war auch kein Schmuser und hatte nicht oft die Ohren freundlich nach vorne gespitzt! Er wirkte oft angepisst und sauer! Ich brauchte auch lange, aber als er mit mir so brav durch die Prüfung gegangen ist, ist er mir, wie viele andere, ans Herz gewachsen! Vor allem, er war so ein Pferd, wo man wusste, den kann nicht jeder reiten! Und seien wir mal ehrlich, welches junge Mädchen träumt nicht davon ein Pferd zu haben mit dem nur du zurecht kommst! Ein Wendy Traum! 

Wenn ich jetzt so zurück denke kann ich ihn gut verstehen! Jeden Tag nen anderen Reiter im Rücken, der nicht mal seinen eigenen Körper unter Kontrolle hat und dann auch noch den Körper des Pferdes kontrollieren möchte! So ein Schulpferd macht schon sehr viel mit!  

Nico lernte mir, dass das Gefühl beim Reiten sehr wichtig ist!

Dino, auch ein Schulpferd aus Bad Fischau lernte mir, dass Pferde eigentlich viel schlauer sind als man denkt!

 

Da ich meine Ferien immer sinnvoll "also mit Pferden" verbringen wollte, war nach Pass und Nadel das Jugendreitabzeichen mein nächstes Ziel! Fürs Jugendreitabzeichen in Bronze trainierte ich mit Dino! Er war ebenfalls ein Schulpferd im Reitstall und eigentlich kamen wir auch ganz gut zurecht miteinander! Aber Dino sollte mir öfters noch zeigen, dass er seeeehhhhhrrrr schlau ist! 

Die Prüfung begann wie immer mit dem Springpacour und da hatten wir beide eigentlich keine großen Probleme, aber dann kam der Dressur teil!

Ja was soll ich sagen! Dino war neu als Schulpferd und kannte den Ablauf der Prüfung noch nicht! Die Dressur fand am Außen Reitplatz statt und die Richter saßen wie immer auf der Böschung mit Sessel und Tisch um die Benotung aufzuschreiben!

Dino stutze schon beim Einreiten zum Gruß, er riss den Kopf hoch und staunte über die Menschen die da so rum saßen! 

Er war damit nicht einverstanden und meinte wahrscheinlich die wollen ihm böses! Ich hatte alle Hände voll zu tun ihn an den Richtern vorbei zu bekommen! Irgendwie schaffte ich es, aber von geschmeidig war keine Rede! Ja es kam wie es kommen musste die Richter ließen mich durchrasseln!

Der Reitstallbesitzer meinte, eigentlich müsste man mich durch die Prüfung lassen , weil ich es noch geschafft habe ihn an den Richtern vorbei zu reiten, aber die Richter sahen es anders!

Ich fands nicht toll, aber es war so! Es ist ein Lebewesen und es gehört dazu!

Außerdem wollt ich nächstes Jahr wieder ne tolle Woche verbringen und dann hatte ich wieder eine Prüfung zum Reiten, zwar ne Nachprüfung aber ich war dabei! 

 

 

 

Ein Jahr später schafften Dino und ich die Nachprüfung Dressur für das Jugendreitabzeichen in Bronze!

Mir war schon etwas mulmig kurz vor der Prüfung! Scheut er wieder oder vertraut er mir! Wir schafften es!

Er beäugte zwar die Richter noch immer skeptisch, aber wir hatten im Vorfeld viel mit Richter Double geübt! 

Das sollte nicht die letzte Geschichte mit Dino und mir gewesen sein, aber zuerst musste ich noch die Lizenz Prüfung schaffen um die Berechtigung zu haben, um auf Turnieren zu starten! 

Ich trat zur R1 Lizenz Prüfung an, die einen erlaubt bei Dressur und Springturniere zu starten! Für den Dressur teil wurde mir Pan zur Verfügung gestellt! Pan war kein richtiges Schulpferd, seine Besitzerin hatte nur wenig Zeit für ihn und somit durften ihn manchmal gute Schüler reiten! Er war sehr gut ausgebildet und wir schafften die Dressur Prüfung eigentlich ganz gut, soweit ich mich erinnern kann!

Die Springprüfung macht ich mit Ganymed! Er war ein kleiner Pony Hengst, der es in sich hatte!

Er sprang wie ein Flummi und das machte ihm auch am meisten Spaß!

Aber er hasste alle anderen Pferde und sah sie als Rivale an! Es gab viele Pferde und leider auch Reiter die seinen Zahnabdruck als Erinnerung an ihn tragen! Am Sichersten war man, wenn man ihn geritten hat. Ganymed wartete auf einen schwachen Moment des Reiters und stürzte sich auf den nächstgelegenen und schnappte zu, egal was er zwischen die Zähne bekam! Ob das der Schenkel des Reiters war oder das Pferd war ihm egal!

Aber er war eine Schönheit und sehr talentiert! Er war auch nicht einfach, aber genial gut!

 

Pan in der Dressurprüfung zur Lizenz! Die Richter waren kein Problem für ihn! 

 

 

Ganymed das Springtalent! 

 

Klein aber Oho! 

So die Pflichtprüfungen erfüllt, jetzt kommen wir dann zu den lustigen Folgegeschichten die ich mit Dino und Ganymed erleben durfte!  

Ich war früher nicht nur in den Ferien so lang wie möglich im Stall. Nein ich verbrachte so oft Zeit mit den Stall Team wie es nur ging! Das beinhaltete auch die Begleitung zu den Turnieren! Andere Jugendlichen hingen das Wochenende mit Freunden ab und gingen in die Disco. Ich fuhr mit auf die Turniere, schlief zwischen die Boxen, Pferdehänger und Lkw. Es war echt ne coole Zeit! Ich durfte helfen die Pferde für den Turnier Start her zu richten und dann oft sogar warm reiten! Auch das verladen in den LKW oder Pferdeanhänger war für mich kein Problem mehr! Die Pferde waren erfahrene Turnier Kracher und wir alle zusammen nach kurzer Zeit ein eingespieltes Turnier Team!  

Auf eine Nacht kann ich mich noch sehr gut erinnern! Ich weiß gar nicht mehr genau wie der Ort hieß, wo das Turnier stattfand, war mir meistens auch egal, Hauptsache dabei! Wir fuhren mehrere Stunden dort hin und kamen schon relativ müde an! Es waren zu wenig Gastboxen für die Pferde vorhanden, und somit bauten wie kurzerhand den Pferde LKW in 2 Boxen um! Die restlichen Pferde die wir mit hatten, waren gut in den Turnier Boxen verstaut! Einige hatten sich ein Zimmer gemietet, doch ich und 4 andere vom Stall schliefen wie immer in Schlafsäcken, eigentlich im LKW oder in freien Boxen, da die aber belegt waren, machten wie es uns, zwischen den extra fürs Turnier aufgestellten Boxen und dem LKW, unter dem schönen Sternenhimmel gemütlich! Es war der blanke Horror! Ich wusste nicht was mich mehr störte! Der Mann der auch in seinem Anhänger neben uns schlief und schnarchte was das Zeug hält, oder das Klopfen der Pferdehufe wenn sie sich im LKW bewegten! An einschlafen war nicht zu denken!

Und die Krönung kam dann erst noch! Irgendwann schlief ich dann doch noch vor Müdigkeit ein, aber leider nur ganz kurz! Ein Donnern das durch Mark und Bein ging weckte mich sehr bald wieder auf! Leider nicht nur das Donnern, gleich darauf prasselte ein Regenguss der feinsten Sorte auf uns nieder!

Wir sprangen alle schreiend aus unseren Schlafsäcken und wussten im ersten Moment nicht wohin! (Wenigstens konnte dann der schnarchende Mann wegen unserem Geschrei mal nicht schlafen)

Tja es blieb uns nur eins übrig, die Fahrer Kabine des LKWs! Da zwängten wir uns zu 5 rein und waren zwar trocken geblieben, aber an schlafen war so zusammen gepfercht auch nicht zu denken! Der Regen war zwar schnell wieder vorbei, aber da alles nass war, war ein Schlafen im Freien unmöglich!

Aber das Turnier begann schon früh morgens und somit war eh nicht mehr viel Zeit um zu dösen! Damals machte es mir kaum etwas aus! Würde mir das jetzt passieren, brauchte ich 1 Wochen bis ich mich von so einer turbulenten Nacht wieder erhole! 

 

Nun aber zu meiner eigentlich Geschichte mit Dino!

Als ich damals die Lizenz Prüfung schaffte (die mich berechtigt auf Turnieren zu starten) durfte ich auch das Turnier Team mit einem Schulpferd begleiten und es auch selber starten! 

Ich weiß noch es war mein erstes Auswärts Turnier und ich durfte Dino mitnehmen!

Für Dino war es auch das erste Turnier auswärts und es sollte sich das Verladen schon als schwierig gestalten! Ich führte Dino, wie von den anderen Turnier Pferden gewohnt, ganz selbstverständlich in den Hänger! Er folgte mir auch ganz brav in den Hänger, doch just in dem Moment wo ich unter der Bruststange durchkrackselte, entschied er sich anders und schoss wie ein Pfeil rückwärts aus den Hänger! Ich hab damit überhaupt nicht gerechnet und meine Finger schlossen sich automatisch um den Strick damit ich ihn festhalten konnte! Tja das war natürlich ein großer Fehler! Der Strick zog sich durch meine Hände und verbrannte die ganze Innenfläche meiner Hand! 

Pfau, das brannte das kann sich keiner vorstellen! Dino wurde vor dem Hänger wieder eingefangen und ich mit der Stallapotheke verarztet! Da ein Indianer  keinen Schmerz kennt, fuhr ich natürlich, mit einem dicken Verband um die Hand, auf´s Turnier nach Aspang! Der Stallbesitzer selber übernahm dann das Verladen von Dino, er entschied sich ein anderes Pferd im Pferdehänger zu transportieren und Dino wurde mit Hilfe aller im LKW verladen! Da half alles nichts er kam mit! 

In Aspang angekommen ging es gleich zur Sache den mein Bewerb war gleich der Erste! 

Das Abreiten bzw Warmreiten mit Dino war eigentlich unspektakulär und wir Beide waren zwar etwas nervös aber es klappte alles ganz gut! Meine Mutter kam auch zusehen! Eigentlich hatte sie immer Angst um mich und sah mir beim Springen nicht so gerne zu! Aber da es mein erstes Auswärts Turnier war fuhr sie uns mit dem Auto nach! Als sie meine verbrannte Hand sah, verzog sie schon das Gesicht! Ich Sturkopf wollte aber unbedingt starten und mein Vater war auf meiner Seite und somit startete ich in meinen ersten Bewerb! Wir starteten ganz gut, bis ein Oxer kam! Meine Mutter hatte besten Ausblick auf dieses Hindernis! Dino und ich nahmen Anlauf und...…..

Dino bremste sich abrupt vor dem Hindernis ein! Ich nicht ……. ich flog mit einer perfekten Manier über das Hindernis und kam auf der anderen Seite des Oxers wieder auf, ohne eine Stange berührt zu haben!

Meine Mutter viel fast in Ummacht!

Ich rappelte mich auf, rannte um das Hindernis herum, musste meinen Dino davon abhalten das perfekt grüne Gras vor dem Hindernis zu mampfen, versuchte so elegant wie möglich wieder aufs Pferd zu steigen und bin den Pacour zu Ende gerritten! Damals durfte man das noch, heut ist man glaub ich bei einem Sturz disqualifiziert!

Ich weiß nicht mehr wie wir es bis ins Ziel geschafft haben! Aber ich kann mich noch gut daran erinnern das mein Vater nach dem Bewerb zu mir sagte! Das es super ausgesehen hat...…..ich soll doch bitte nur das nächste Mal, das Pferd über den Sprung mitnehmen! 

Und meine Mutter meinte sie kommt nie wieder mit auf ein Turnier! Das war das erste und das letzte Mal! Auswärts Turniere ist sie wirklich nicht mehr mit bzw. nachgefahren! Bei Heim Turinern in Bad Fischau schaute sie doch noch des Öfteren zu!  

 

Es war ein ganz komisches Gefühl selbst den Pacour abzugehen, selbst jemanden zu haben der einem bei der Vorbereitung hilft und natürlich, etwas ganz anderes wenn man selbst über die Hindernisse reiten darf, auch wenn man ein Hindernis ohne Pferd überwindet! 

Das kleine Hoppala in Aspang sollte mich nicht davon abhalten, dass ich es mit Dino noch einmal auf einem Turnier probierte!

Die Betonung liegt auf probierte!

Es war ein Heim Turnier, das heißt es fand im Stall in Bad Fischau statt!

Ich durfte mit Dino wieder an den Start! Ja..... bis vor den Richterwagen und zum Grüßen bin ich auch gekommen!

Dann war Schluss! Die Richter schickten mich wieder raus, noch bevor ich einen einzigen Sprung absolvieren konnte! Dino zeigte beim Einreiten eine Lahmheit! Es war nur komisch, denn zuvor bin ich am Abreiteplatz warm geritten und da war er absolut fit und keine Spur von Lahm! 

Aber es half nichts ich musste den Pacour wieder verlassen! Um Festzustellen wo genau er lahmte, trabte ich dann am Vorbereitungsplatz wieder an, und siehe da ! Er war nicht mehr lahm! Er lief locker und ohne Takt Unreinheiten! Da wir auch am nächsten Tag keine Schmerzen oder eine Lahmheit feststellen konnten, probierten ich es nochmal! Und was soll ich sagen, der schlaue Kerl ging ab dem Moment des Einreitens wieder lahm! Ich glaubte ich spinne! Vielleicht hat er sich am ersten Tag nur kurz vertreten und ging dann nach kurzer Zeit wieder gerade, ist ja bei uns auch oft so wenn wir stolpern oder wo drauf steigen! Aber der Kerl hat sich das gemerkt und ihm war klar, wenn ich mal humple dann brauch ich nicht über die Hindernisse springen! Ja es nutzte nichts, wieder wurden wieder vom Turnierplatz geschmissen! Ein wirklich schlauer Kerl dieser Dino! Und somit war seine Turnier Karriere auch schon wieder beendet! 

Aber für mich war es dank dem Stallbesitzer noch nicht zu Ende!

 

Er hatte einige Tage vor dem Turnier ein neues Schulpferd bekommen!

Salin! Salin war ein ehemaliges Spitzen Springpferd, das bei den höchsten Turnieren mitsprang, sogar in der Wiener Stadthalle war er dabei! Er war zwar Top Fit aber im Kopf einfach von den vielen Turnieren und dem großem Druck sauer geworden!

Ich tat dem Reitstallbesitzer leid, weil Dino nicht mitspielte, und er sah eine Chance für mich und das ehemaligen Spitzenpferd, wieder Freude an dem Springsport zu erlangen! 

Und genau so war es! Eigentlich liebte Salin das Springen, nur nicht den großen Wettkampf! Und ich wollte in den Turniersport schnuppern, doch der Anfang verlief jetzt auch etwas holprig und verunsicherte mich!

Ich bin Salin noch nie zuvor geritten und als ich ihn zum satteln aus der Box holte sah er mich sehr skeptisch und sogar etwas ängstlich an! Ich glaube er spürte das ich genau so unsicher war wie er, und da ich ganz anders reagierte als die Selbstbewussten Turnierreiter die nur auf Erfolg aus waren, schien er mich etwas zu mögen!

Es war ein unbeschreibliches Gefühl! Er war keine Schönheit, aber er sprang mit so einer Leichtigkeit über die Hindernisse das ich glaubte wir würden nie landen! Da ich, für sein Sprüngvermögen nur lächerlich kleiner Hindernisse zu überwinden hatte und sicherlich nicht so viel Druck machte wie die anderen Reiter, die er sonst immer über die Hindernisse trug, verweigerte er mit mir kein einziges Mal! Was er scheinbar auf den letzten Turnieren die er gegangen ist immer tat! Mein Timing war nicht immer das Beste, war es doch sehr ungewohnt ein fremdes Pferd zu reiten, und somit hatte eher ich den Abwurf der Stange verschuldet, aber sonst waren wir mega gut! Mein Herz lachte vor Freude und bei Salin sah man auch wieder ein Funkeln in den Augen, das er leider schon verloren hatte! 

Wir durften noch gemeinsam einige Auswärts Turniere miteinander bestreiten!

 

Wie hier in Puchberg, wo die Bedingungen mehr als furchtbar waren, es schüttete wie aus Schaffeln! 

Oder hier in Baden, wo es so heiß war, dass wir sogar ohne Sakko starten durften! 

Er war wirklich ein ganz tolles und einzigartiges Pferd für mich! Schon wieder, ich weiß! Salin war einer der mich berührte, ein Super Talent das (im Gegenteil zu Dino) seinen Job liebte, aber dem es durch Druck vermiest worden ist! Ich war so stolz das er mit mir wieder gerne über Hindernisse sprang! Ich hab ihn wirklich sehr gemocht! Wie noch so viele mehr, die noch kommen sollten! 

Ich glaube in den Jahren, die ich in Bad Fischau verbracht habe, bin ich auf fast jedem Pferd gesessen, das dort sein Zuhause fand!

 

Hier auf dem Bild zu sehen Tinky! Ein Pony Schulpferd, das es wie viele Ponys, faustdick hinter den Ohren hatte! 

Meine damalige Reitlehrerein meinte, Ponys sind wie fahrende Klavier Stockerl!

Vor dir nichts, hinter dir nichts, rechts und links nichts und unter dir brodelds! 

Tinky sorgte eines Tages auch für eine putzige Überraschung im Stall!

Keiner hat gemerkt das sie immer dicker wurde, da Ponys sowieso leicht futtrig sind und schnell etwas runder werden! 

Aber eines Morgens stand sie plötzlich nicht mehr alleine in der Box! Sie hatte über Nacht ein total süßes und bezauberndes Fohlen bekommen! 

Tja, da dürfte wohl Pony Hengst Ganymed eines Nachts aus seiner Box entwischt und bei Tinky auf Besuch gewesen sein! Der Hengst war nicht nur ein Springtalent sondern auch ein Ausbrecher König! 

Das war ein Halllooooo im Stall, als ganz unerwartet Nachwuchs da war! 

 

 

 

Da ich ja schon fast zum Inventar des Reitstalls gehörte, durfte ich mich auch um die Privat Pferde kümmern, wenn die Besitzer wenig Zeit hatten oder im Urlaub waren! 

Wie hier auf diesem Bild zu sehen, die etwas temperamentvolle, schon fast Schimmel Stute, Nina!

 

 

Mit ihr war ich auch im Gelände unterwegs, als uns ein Hamster angriff!

Bin mir nicht sicher, ob der Hamster auch wusste, dass er ein Hamster ist!

Ich glaub er dachte, er ist ein 2 Meter großer Bär!

Wie ritten gerade im Trab über ein Stoppel Feld, (damals durfte man das noch) als ich plötzlich einen komischen Laut vom Boden aus vernahm! Ich hielt Nina an, und schaute auf den Boden! Da stand doch tatsächlich ein goldiger Hamster auf seinen Hinterbeinen, ruderte mit seinen Vorderbeinen kräftig durch die Luft und versuchte uns mit weit aufgerissenen Maul und einem krächzenden Laut (für ihn war es sicher ein Monster mäßiges Brüllen) mich und Nina zu beeindrucken!

Ich dachte noch, was ist mit dem los, hat ihn wer ausgesetzt, hat er Tollwut, warum regt er sich so auf, was macht er hier mitten im Feld? Fragen über Fragen tauchten in meinem Kopf auf!

Nina interessierte das ganze Spektakel überhaupt nicht, sie wollte nur den anderen Pferden hinterher die mit uns mit waren, und die den Monster Hamster nicht bemerkt haben! Ich konzentrierte mich kurz auf Nina und als ich wieder auf den Boden zum Hamster sehen wollte, war er genau so schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war!

Am Abend zu Hause, erzählte mir mein Vater das es frei lebende Wild Hamster gibt! Man sieht sie selten aber es gibt sie bei uns!

Das hatte dann wenigstens einige meiner Fragen beantwortet! 

 

 

La Paz, war auch ein ganz feiner Kerl!

 

Was war ich stolz wenn ich ihn reiten und bewegen durfte!

 

Auch Micky war in Privat Besitz und es durften ihn nicht sehr viele reiten!

 

Er war auch ein kleiner Spitzbub, aber das sah man ihm schon an den Augen an! 

Eine Zeit lang sah man mich nur als Doppel Pack mit meiner besten Stall Freundin Iris!

Was sind wir gemeinsam, stundenlang geritten! Ob ins Gelände, Stunden in der Halle oder gemeinsame Zeit auf Turnieren verbracht! Ich glaube, so als Duo waren wir auch etwas anstrengend für die Pferde und Stall Besitzer! Aber wenn es um das Kümmern und die Pflege der Pferde ging, da konnte man sich auf uns verlassen! Da waren wir schon kleine Profis, die sich sehr gewissenhaft um das Wohl unserer Schützlinge kümmerten! 

Da waren wir ein Dream Team! 

 

Amadeus war ein Schulpferd, und wie man auf dem Foto sieht, ein Überflieger!

 

Aber ich glaube, wir haben uns genau so oft vor dem Hindernis eingebremst! 

Ein tolles Pferd, bin ihn auch sehr sehr gern geritten! Aber gut ich gebe es zu, ich bin alle sehr gern geritten! 

Mit Gipsy durfte ich auf einem Hubertusritt teilnehmen!

 

Bei Gipsy brauchte man Armmuskeln wie ein Body Builder! 

Wenn man sie am Gebiss nicht gut festhielt war sie kaum reitbar! Sie hatte sich das so angewöhnt und brauchte den Kontakt im Maul! Heute würd ich sie ganz anders reiten, aber damals war das so! 

 

 

Jenny war eine Traber Stute, auch im Privat Besitz!

Sie durfte man nur ganz fein reiten! Kaum etwas in der Hand!

Und wenn man sie als Traber, (ich glaub sie ist in jungen Jahren sogar auf der Rennbahn gegangen), in den Galopp brachte, ja das war dann schon ein Highlight! 

 

 

Durch die vielen unterschiedlichen Pferde die ich reiten durfte lernte ich natürlich wahnsinnig viel dazu und mich schnell auf die verschiedenen Persönlichkeiten einzustellen!